Chance oder Stolperstein der katholisch-lutherischen Ökumene?
Das Bischofsamt kann in der katholischen Kirche seiner "Natur nach nur in der hierarchischen Gemeinschaft mit Haupt und Gliedern des Kollegiums ausgeübt werden" (LG 21), sagt die Konzilskonstitution "Lumen gentium". Das katholische Bischofsamt erklärt sich vom Kollegium her. Nach...
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Format: | Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Aschendorff
2024
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In: |
Catholica <Münster>
Year: 2024, Volume: 78, Issue: 1, Pages: 27-37 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Finland
/ Catholic Church
/ Lutheran Church
/ Bishop
/ Collegiality (Church law)
/ Councils and synods
/ Ecumene
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IxTheo Classification: | KBE Northern Europe; Scandinavia KCC Councils KDB Roman Catholic Church KDD Protestant Church KDJ Ecumenism SB Catholic Church law SD Church law; Protestant Church |
Further subjects: | B
Decision Making
B Lutherans B Cooperation B Finland B Bishops B Coworker relationships B Catholics |
Summary: | Das Bischofsamt kann in der katholischen Kirche seiner "Natur nach nur in der hierarchischen Gemeinschaft mit Haupt und Gliedern des Kollegiums ausgeübt werden" (LG 21), sagt die Konzilskonstitution "Lumen gentium". Das katholische Bischofsamt erklärt sich vom Kollegium her. Nach der Kirchendefinition der lutherischen Confessio Augustana ist es genug" (satis est), vom Evangelium und von der Sakramentenverwaltung zu sprechen. Das Bischofsamt, auch das Verkündigungsamt im Allgemeinen, taucht nicht als wesentlicher Kern der Kirche auf. 1 Wohl deshalb ist und bleibt derzeit die Theologie vom geistlichen Amt die eigentliche "Krux" 2 der lutherisch-katholischen Ökumene. Wenn der Dialog hierin einen kleinen Schritt vorwärtskäme, wäre ein großer Schritt für die christliche Ökumene getan. Auf lutherischer Seite sind Kollegium und Synode eng verbunden. Die katholische Seite bespricht zurzeit intern die Bedeutung der Synodalität, die in einem Wechselspiel mit der Kollegialität der Bischöfe steht. Nach Papst Franziskus wird die Entwicklung einer synodalen Kirche "reich an Auswirkungen auf die Ökumene" 3 sein. Spannungsgeladen ist sie aber auch: Kardinal Kasper fragt in der deutschsprachigen Debatte provokant, wie Bischöfe ihre Kernaufgaben an einen "wie immer besetzten Rat delegieren und ihm den Gehorsam leisten [können], den sie dem Papst verweigern". 4 Die zwei polaren Möglichkeiten klingen an: delegierte Verantwortung gegen Kollegium und Papst persönliche Verantwortung ohne Laienbeteiligung. Was sind die Grundlagen evangelischer und katholischer Theologie der Synodalität und der Kollegialität des Bischofsamtes? Die Rückverbindungen beider Themen werden hier untersucht, und von hierher vor allem, welche ökumenischen Konvergenzen in der Kollegialität der Bischofsämter bestehen. The co-operation of ordained and non-ordained persons is treated by Lutherans under the topic of "synodality". The topic of the "collegiality" of bishops does not play a central role. In Catholicism, on the other hand, collegiality is an essential feature of the episcopate. On the Catholic side, synodal co-operation between consecrated and non-consecrated persons is limited to decision-making; the decision-taking is reserved for bishops. While the Lutheran synod or collegium serves to dispose responsibility on different players, the Catholic view is that collegiality is not a means of redistributing responsibility. These divergences are mainly observed in the German-speaking world. On the other hand, the Lutheran-Catholic dialogue in Finland shows a far-reaching agreement with regard to collegiality. The ecumenism of the episcopate is pluralising. |
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ISSN: | 0008-8501 |
Contains: | Enthalten in: Catholica |