Lutherische Konfessionsbildung. "Lutherische Orthodoxie" aus rechtshistorischer Sicht
Der Begriff ‚lutherische Orthodoxie‘ bezeichnet heute meist das Luthertum der Konkordienformel. Ursprünglich sollte es dagegen als ‚polemischer Begriff‘ die Verfolgung von lutherischen Minoritäten durch die Mehrheit demaskieren. Aus der hier relevanten juristischen Sicht steht er für eine innerprote...
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Type de support: | Imprimé Article |
Langue: | Allemand |
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Publié: |
2023
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Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung
Année: 2023, Volume: 109, Numéro: 1, Pages: 158-197 |
Classifications IxTheo: | KDD Église protestante |
Sujets non-standardisés: | B
Orthodoxie luthérienne
B Église protestante B Calvinisme (motif) |
Résumé: | Der Begriff ‚lutherische Orthodoxie‘ bezeichnet heute meist das Luthertum der Konkordienformel. Ursprünglich sollte es dagegen als ‚polemischer Begriff‘ die Verfolgung von lutherischen Minoritäten durch die Mehrheit demaskieren. Aus der hier relevanten juristischen Sicht steht er für eine innerprotestantische Auseinandersetzung, die ab 1573 zu einer Ausgrenzung von Calvinisten und Philippisten führte. Mit dieser innerprotestantischen Ketzerverfolgung wurde bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts ein vielfältiger Prozess der lutherischen Konfessionsbildung betrieben, der international ausstrahlte. Als später Strafverfolgungen nicht mehr erfolgten bzw. zu erwarten waren, wurde noch in dieser Weise zwischen Juristen argumentiert und die eigene Rechtgläubigkeit behauptet. Mit Christian Thomasius wurde dann diese Repression selbst zum Vorwurf, was die gängige Wahrnehmung bis heute prägt. |
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ISSN: | 0323-4142 |
Contient: | Enthalten in: Savigny-Stiftung, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung
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