Als die Rumänisch-Orthodoxe Kirche groß wurde: Das Jahr 1918 und die Etablierung der nationalen Kirchlichkeit
In dieser Studie habe ich am Beispiel der Rumänisch-Orthodoxen Kirche die Prozesse der Auflösung imperialer Ordnungen aufgrund nationaler Erweckungsbewegungen nachgezeichnet. Das Jahr 1918, als die Donaumonarchie zu existieren aufhörte, wird zur besonderen Zäsur im Leben der rumänischen Kirchlichkei...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
2022
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In: |
Kirchliche Zeitgeschichte
Year: 2022, Volume: 35, Issue: 2, Pages: 310-328 |
Standardized Subjects / Keyword chains: | B
Romania
/ Rumänisch-Orthodoxe Kirche
/ Empire
/ Collapse of
/ State
/ Church
/ Geschichte 1918
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IxTheo Classification: | CG Christianity and Politics KAJ Church history 1914-; recent history KBK Europe (East) KDF Orthodox Church SA Church law; state-church law |
Online Access: |
Volltext (lizenzpflichtig) Volltext (lizenzpflichtig) |
Summary: | In dieser Studie habe ich am Beispiel der Rumänisch-Orthodoxen Kirche die Prozesse der Auflösung imperialer Ordnungen aufgrund nationaler Erweckungsbewegungen nachgezeichnet. Das Jahr 1918, als die Donaumonarchie zu existieren aufhörte, wird zur besonderen Zäsur im Leben der rumänischen Kirchlichkeit, wenn man es mit dem naheliegenden und ebenso wichtigen Jahr 1915 in Verbindung bringt, als das Osmanische Reich als imperiale Staatsform verschwand. Die in einem autokephalen Patriarchat organisierte Rumänisch-Orthodoxe Kirche als ›Nationalkirche‹ Großrumäniens ist das Ergebnis längerer Entwicklungen - beginnend mit den Tanzimat-Reformen, die die Auflösung des Osmanischen Reichs beschleunigten, und endend mit dem Niedergang des Habsburgischen Reichs. Den Prozess, der zu einem rumänischen Nationalstaat mit einer eigenen Nationalkirche führen sollte, habe ich verfolgt (1.) anhand historischer Entwicklungen wie der Personalunion zwischen der Moldau und der Walachei sowie des Anschlusses Siebenbürgens nach 1918; (2.) anhand des Verfassungs- und Öffentlichen Rechts im modernen Staat Rumänien unter dem Aspekt der Laienbeteiligung in Kirchenverwaltung; (3.) anhand der Diskurse führender rumänisch- orthodoxen Theologen wie Dumitru Stăniloae oder Nichifor Crainic und (4.) anhand von theologischen Bildungsmedien in ihrer formativen Funktion für klerikale und monastische Meinungsbilder in der rumänischen Gesellschaft, eben die ›Agenten‹ des post-imperialen großrumänischen Nationalnarrativs. |
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ISSN: | 2196-808X |
Contains: | Enthalten in: Kirchliche Zeitgeschichte
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Persistent identifiers: | DOI: 10.13109/kize.2022.35.2.310 |