Reichsreligion?: Überlegungen zur Religionsgeschichte des antiken Mittelmeerraums in der römischen Zeit

Dieser Aufsatz faßt wichtige Ergebnisse des Forschungsprogramms "Römische Reichsreligion und Provinzialreligion: Globalisierungs- und Regionalisierungsprozesse in der antiken Religionsgeschichte" (DFG, SPP 1080) zusammen und versucht Konsequenzen daraus zu ziehen. Zugespitzt wird dieser Ve...

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Bibliographic Details
Main Author: Rüpke, Jörg 1962- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Check availability: HBZ Gateway
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Fernleihe:Fernleihe für die Fachinformationsdienste
Published: De Gruyter 2011
In: Historische Zeitschrift
Year: 2011, Volume: 292, Issue: 2, Pages: 297-322
Standardized Subjects / Keyword chains:B Roman Empire / Religion / Religious identity
B Roman Empire / Religious policy / History 200 BC-300
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Rights Information:InC 1.0
Parallel Edition:Electronic
Description
Summary:Dieser Aufsatz faßt wichtige Ergebnisse des Forschungsprogramms "Römische Reichsreligion und Provinzialreligion: Globalisierungs- und Regionalisierungsprozesse in der antiken Religionsgeschichte" (DFG, SPP 1080) zusammen und versucht Konsequenzen daraus zu ziehen. Zugespitzt wird dieser Versuch auf die These, daß die entscheidende Veränderung der untersuchten Epoche nicht der Wechsel oder die Zunahme der Zahl von Religionen gewesen seien, sondern eine Veränderung des Phänomens und gesellschaftlichen Stellenwertes von "Religion" überhaupt: Aus einem Medium der individuellen Thematisierung menschlicher Kontingenzen (Krankheit, Unsicherheit, Tod) und öffentlicher politischer Identitätsbildung ist sie zu einem umfassenden Zusammenhang menschlicher Lebensführung geworden, der die Formulierung von Gruppenidentitäten wie die Verwendung für politische Legitimation erlaubt. Der Blick richtet sich daher auf die Medien, in denen Religion realisiert und verbreitet wurde (Institutionen, Texte, Recht). Der Aufsatz fragt vor allem danach, wie sich Religion in Diffusions- und Immigrationsprozessen veränderte, in welcher Geschwindigkeit Praktiken und Institutionsformen übernommen oder verändert wurden. So wird deutlich, daß im Imperium Romanum nicht "Religionen“ oder "Kulte“ miteinander in Wettbewerb traten, sondern in einem kulturellen Großraum Symbole immer wieder neu verknüpft wurden und Professionelle mit großem Aufwand Gruppengrenzen errichteten und zu sichern versuchten.
ISSN:2196-680X
Contains:In: Historische Zeitschrift