Endlich frei! Lob des Sonntags
Der Sonntag ist dadurch Sonntag, dass er anders ist als andere Tage. Zum Teil als Tag der Arbeitsruhe, zum Teil als Tag des Herrn bezeichnet, kennzeichnet den Sonntag, dass er als Gegenpol zur Kommerzialisierung dafürsteht, nicht einfach nur ein freier Tag zu sein, sondern als Tag der Synchronisatio...
Main Author: | |
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Format: | Print Article |
Language: | German |
Check availability: | HBZ Gateway |
Journals Online & Print: | |
Fernleihe: | Fernleihe für die Fachinformationsdienste |
Published: |
Berliner Wissenschafts-Verlag
2021
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In: |
Kirche & Recht
Year: 2021, Volume: 27, Issue: 1, Pages: 1-8 |
IxTheo Classification: | SA Church law; state-church law SB Catholic Church law |
Further subjects: | B
Constitutional right
B Verkaufsoffener Sonntag B Sunday rest |
Summary: | Der Sonntag ist dadurch Sonntag, dass er anders ist als andere Tage. Zum Teil als Tag der Arbeitsruhe, zum Teil als Tag des Herrn bezeichnet, kennzeichnet den Sonntag, dass er als Gegenpol zur Kommerzialisierung dafürsteht, nicht einfach nur ein freier Tag zu sein, sondern als Tag der Synchronisation der Gesellschaft zu wirken. Gewerkschaften und Kirchen arbeiten in diesem Thema - wenn auch aus verschiedenen Motivationsgründen - Hand in Hand. Diese Erfahrungen mussten auch einige Landesregierungen machen, die versuchten, mit verschiedensten Maßnahmen das Sonntagsshopping zu ermöglichen. Nicht nur das Bundesverfassungsgericht 2009, sondern auch das Oberverwaltungsgericht Münster im November 2020 erteilte diesen Begehren stets Absagen. Auch die Corona-Pandemie, die zuletzt auch zur Begründung der Notwendigkeit von Sonntagsöffnungen herangezogen wurde, kann an der Unzulässigkeit dieser Öffnungen nichts ändern. Stattdessen sollte der Sonntag weiterhin als Protest gegen die zunehmende Kommerzialisierung gewahrt und geschützt werden. In diesem Zusammenhang steht auch die Abschaffung von Feiertagen wie des Buß- und Bettags, die dazu geführt hat, dass mehr Relevanz den individuellen Urlaubtagen der Beschäftigten zukommt und zugleich eine Verringerung der grundsätzlichen Bedeutung von Feiertagen entsteht. Um nicht noch mehr zu verlieren, sollte daher der Schutz des Sonntags besonders hochgehalten werden.Sunday is Sunday and, therefore, different from other days. Considered partially a day of rest, partly as the Lord's Day, Sunday is characterized as the antithesis of commercialization not only because it is a day off work but because it facilitates the synchronization of society. Both trade unions and churches are united on this issue - although they have different motivations. Some state governments have taken a variety of measures in their attempts to have Sunday shopping made legal. The Federal Constitutional Court and the Higher Administrative Court of Münster, for example in 2009 and November 2020 respectively, have consistently rejected these requests. Even the Corona pandemic, which is currently, frequently, being put forward as a justification for the necessity of Sunday openings, cannot change the inpermissability of these openings. Instead, Sunday should continue to be preserved and protected as a protest against increasing commercialization. In this context, the abolition of holidays such as the Day of Prayer and Repentance has led to more emphasis being placed on employees' individual holidays and, at the same time, to a reduction in the fundamental importance of holidays. In order to prevent further losses, protecting Sundays should be held made a high priority. |
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ISSN: | 0947-8094 |
Contains: | Enthalten in: Kirche & Recht
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